Reiseführer Myanmar

Als wir uns entschieden haben, das erste Mal nach Myanmar zu reisen, wussten wir nicht viel über das Land, außer dass es eine Art ‘Ankgor’ gibt, das voller alter Tempel ist, und einen bildschönen See, an dem die Fischer auf einem Bein auf Stelzen balancieren, während sie ihre Netze einholen, was ein tolles Foto-Motiv ist. Die Leute um uns herum, waren immer total begeistert und murmelten verzückt ‘Oh Burma! Es ist die Krone von ganz Südostasien!’

Also packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg, mehr über diese mysteriöse Krone zu erfahren.

Die zwei Wochen in Myanmar stellten sich als die wahrscheinlich seltsamsten zwei Wochen all unserer Reisen heraus, und die Emotionen die wir erlebten, waren total widersprüchlich. Wir trafen einige der aufrichtigsten, gastfreundlichsten und nettesten Menschen überhaupt; aber wir sahen auch gierige Halsabschneider, Taschendiebe und Betrüger. Wir bewunderten die kosmischen Tempel von Bagan und waren schockiert von den post-apokalyptischen Bildern in einigen Gegenden von Yangon. Wir erduldeten schwitzend die brennende Sonne in Mandalay und fühlten uns erfrischt und verjüngt in der üppigen grünen Landschaft um den Inle See.

Um ehrlich zu sein, wir waren so glücklich, als uns die Flugbegleiter von Air Asia an Board unseres Fluges zurück nach Bangkok begrüßten, wir hätten sie küssen können. Da nun einige Zeit vergangen ist, müssen wir zugeben, dass unser Trip nach Myanmar einfach unglaublich war! Wir sind sehr froh, dass wir dort waren, und wir empfehlen es jedem.

Warum sollte man also nach Myanmar reisen?

Es ist wirklich einzigartig

Ernsthaft! Auch wenn du Länge und Breite der anderen Länder in der Region bereist hast – egal ob Thailand, Kambodscha, oder Laos – Myanmar hat immer noch ein paar Asse im Ärmel, die einen sprachlos machen.

Von goldenen Pagodas – man wird diese Konzentration an Pagodas nirgendwo sonst auf der Welt finden – zu den Großmüttern, die vom Betel-Kauen einen ganz roten Mund haben.

Kinder spielen fröhlich im schlammigen Wasser des Irrawaddy Flusses; bunte Ballons schweben in der dunstigen Morgenluft in Bagan; Mönche in den typischen roten Gewändern sammeln Almosen; kleine Unterhaltungen mit den Einheimischen über einer Tasse Tee in einem einfachen Teehaus - all diese Eindrücke bilden ein einzigartiges Mosaik, das man gerne in Erinnerung behalten wird.

Bezüglich der Transportmittel wird das Reisen in Myanmar jeden Tag einfacher

Die Zeiten ändern sich schnell in Myanmar. Einige der Hauptstraßen sind inzwischen asphaltiert und das Reisen auf den Straßen von Myanmar ähnelt nicht länger einem Horrorfilm.

Züge sind manchmal sogar besser als Busse bezüglich Preis und Komfort. Sie bleiben zwar unglaublich langsam, aber man kann eine Liege im Schlafwagen von Yangon nach Mandalay für weniger als USD15 (13€) bekommen. Man braucht jedoch 15 Stunden, um die 600km-lange Strecke zurückzulegen.

Mit einer Reisezeit von 8 bis 10 Stunden und super Ticketpreisen zwischen USD10 und USD18 (9-16€) auf der selben Route, bieten Busse eine tolle Option.

Die steigende Anzahl an Inlandsflügen macht es außerdem einfacher zwischen den Touristenzielen hin und her zu reisen, wobei die Preise aber teilweise noch überraschend hoch sind. Egal, wohin man im Land fliegt, man muss durchschnittlich mit USD110 bis USD150 (96-132€) rechnen. Dabei spart es einem aber eine Menge Zeit: man braucht 1 Stunde und 10 Minuten bis 1,5 Stunden von Yangon nach Mandalay, dem Flughafen Heho für den Inle See; oder Nyaung U Airport für Bagan.

Es ist abseits der ausgetretenen Pfade

Ja, tatsächlich kann Myanmar im Vergleich zu anderen Nachbarländern nicht mit Millionen von Touristen prahlen, aber das alleine ist ja schon ein guter Grund für einen Besuch. Man kann sich komplett verlieren in dem Labyrinth aus Tempeln in Bagan, kann um Hsipaw herum wandern, ohne einen anderen Ausländer zu treffen, und hat den gesamten Ngapali Beach für sich alleine. Es ist unglaublich, einfach unglaublich! Wir sehen keinen Grund, warum man nicht nach Myanmar reisen sollte.

Lies unsere Seiten Visum für Myanmar, Wetter in Myanmar und Sicheres Reisen in Maynmar für mehr Informationen.

Wohin reisen in Myanmar

Wir vermuten, dass auch wenn man schon viele Länder in Asien besucht hat, man nicht genau weiß, was einen in Myanmar erwartet. Selbst wenn man der üblichsten und meist-bereisten Route der ‘Big Four’ folgt, kommt man zu 100% mit überwältigenden Gefühlen und bunten Erinnerungen nach Hause zurück.

The Big Four: Yangon

Gleich die erste Begegnung mit Yangon kann einem von den Socken hauen – exzessiv breite Prachtstraßen und schmale, vollgestopfte Straßen voller Staub und Müll; übertriebene Hotelpreise und über die Maßen freundliche Einwohner, die sich gerne über einem Glas Tee den ganzen Tag mit einem unterhalten; Geldwechsler, die unter der Hand Geschäfte aus ihren Geldkoffern machen und Gauner, die auf offener Straße mit angeblich besseren Kursen ihre Kunden beschwindeln – all das vor dem Hintergrund der beeindruckenden goldenen Spitzen der unzähligen Pagodas, die die Luft füllen mit dem Klingeln der kleinen goldenen Blätter an ihren Zinnen und schlafenden Männern und Frauen, die die Gänge und Gewölbe der Pagodas als Zuflucht vor der drückende Hitze, die einen Großteil des Jahres über der Stadt steht, nutzen.

The Big Four: Mandalay

Schon der Name Mandalay klingt sanft und mysteriös. Es ist außerdem umgeben von einigen historischen Städten wie Sagaing, Mingun und Inwa, und ist der Zugangspunkt zu Amarapura, wo die schlanke Silhouette der ikonischen U Bein Brücke sich zu jeder Tageszeit surreal gegen den Himmel abhebt.

Wir erinnern uns noch an die unglaubliche Zahl auf dem Thermometer auf der Straße in Mandalay: +43 Grad hatte es an diesem Tag. Wir verbrachten die Zeit mit Herumlaufen und Erkunden, mit dem Erklimmen des Mandalay Hill und spülten das Ganze mit eimerweiße Wasser herunter. Es war gar nicht mal so schlimm. Was wir damit sagen wollen ist, sogar in den heißesten Monaten kann man das Innere des Landes noch genießen.

The Big Four: Bagan

Wir reisten nach Bagan – und das word wohl jeder – und erkannten, dass es nichts zu tun hat mit Angkor, außer dass sowohl die Pagodas von Bagan, als auch die Monumente von Angkor beide als „Tempel“ bezeichnet werden können. Mit seinen unzähligen großen und kleinen, detailliert verzierten oder einfachen steinernen Pagodas, die über die Landschaft verstreut sind, und altmodischen Pferdekutschen als das beliebteste Transportmittel vor Ort, sowie Gruppen von Kindern, die Postkarten verkaufen, ist Bagan wirklich umwerfend.

The Big Four: Inle See

Die Mehrheit aller Reisenden verbringt mindestens ein paar Tage am und um den Inle See – und auch wir waren dort, obwohl wir zugegebenermaßen am Anfang nicht so begeistert waren, dort hinzureisen, dass wir es für zu touristisch und zu laut hielten.

Wir sind aber sehr froh, dass wir doch dort waren! Obwohl sich viel getan hat in den letzten Jahren, und die einfachen Gasthäuser für Rucksacktouristen mehr und mehr großen Hotelketten weichen, behalten Nyaungshwe und der Inle See doch ihren rustikalen Charme. Viel grün, viel blau und viel Wasser: gibt es etwas Beruhigenderes und Erholsames?

Die besten Orte für Fans von...

Trekking
Die Nummer eins aller Trekking-Routen des Landes sind definitiv die Zwei- oder Drei-Tagestouren von Kalaw zum Indein Village am Inle See. Man verbringt eine Nacht in einem buddhistischen Kloster, isst zuhause bei den Einheimischen, und bekommt einen Einblick in das Leben der Bergstämme, was viele Reisende als ein Highlight ihres Trips bezeichnen.

Auch wenn es weniger bekannt ist als Kalaw, bietet auch Hsipaw, was auf halber Strecke zwischen Mandalay und Lashio liegt, gute Möglichkeiten für Wanderungen.

Strände

Sonnenanbeter und Strandliebhaber müssen gar nicht weiter suchen, sondern sollten sich direkt an den Ngapali Beach legen. Dieses versteckte Juwel des Rakhine Staates bietet perfekten weißen Sandstrand, umspült von türkisem Wasser.

Wer auf der Suche nach mehr weißen Stränden ist, für den ist Ngwe Saung vermutlich das Richtige. Chaung Tha, 10 km Richtung Norden entlang der Küste, lockt alle Liebhaber von goldenem Sand an und bietet mittlerweile einige der besten Strandresorts. Beide kann man ganz einfach von Yangon oder Pathein erreichen.

Koloniale Architektur
Man findet auch tolle Beispiele für die Architektur dieser Zeit in Yangon, aber um wirklich einen Eindruck zu bekommen, sollte man sich Mawlamyine ansehen. Es ist gleichzeitig verschlafen und großstädtisch, mit glitzernden Pagodas neben Kirchen und Moscheen, einem geschäftigen Markt und meditativen Sonnenuntergängen über dem Than Lwin Fluss. Die Stadt sieht mehr aus, wie aus dem Märchenbuch, nicht wirklich echt.

Gut erhaltene Herrenhäuser im Kolonialstil gemischt mit Häusern aus Teak-Holz, die über eine hügelige Landschaft verstreut sind – das ist Kengtung. Wer zufällig die Grenze von Thailand nach Myanmar am Grenzübergang Mae Sai/Tachileik überquert, sollte nicht direkt weiter nach Yangon fliegen, sondern lieber einen Bus nach Kengtung nehmen, um die bildschöne Stadt zu erkunden und sich in der Gegend umzusehen.

Wir waren nicht sicher, ob wir Dawei unter ‘Stränden’ oder ‘Kolonialer Architektur’ auflisten sollen, aber unserer Meinung nach ist die Präsenz der Kolonialzeit hier einfach besonders stark. Man kommt ganz leicht nach Dawei von Kanchanaburi in Thailand – einfach kurz rüber hüpfen und es sich ansehen!

Alte Tempel und Ruinen
Nachdem man in Bagan war, denkt man vermutlich, man hat alle gesehen. Aber Monywa wird eine große Überraschung sein. Seine umwerfenden Höhlentempel mit detaillierten Wandmalereien und Steinarbeiten sind einfach beeindruckend und werden manchmal auch als das Petra von Myanmar bezeichnet.

Obwohl es etwas schwieriger zu erreichen ist, ist auch Maruk U ein Ort, den kein Tempel-Fan auslassen sollte. Die ehemalige Hauptstadt des mächtigen Arakan Reich wandelt sich langsam zur Touristenattraktion, weshalb man sie jetzt besuchen sollte, bevor die Pauschalreisenden kommen.